Donnerstag, 14. April 2016

Hobby-Webdesigner

Von Anfang an sollte die Collaboration Plattform so "convenient", d.h. so einfach und bequem nutzbar wie möglich sein. Das Plattform-Team sollte nicht das bürokratische Bottleneck sein, welches Erlaubnisrechte verteilt und administriert.

Dazu gehört erstens, dass die Authentifizierung von einer, idealerweise bereits vorhandenden Single-Sign-On-Lösung übernommen wird, so daß kein explizites Login und Passwort nötig ist.

Auch sollte zweitens möglichst jeder Mitarbeiter Zugriff haben, um nicht von Fall zu Fall oder Abteilung zu Abteilung wieder neu entscheiden zu müssen. Dazu gehören auch externe Mitarbeiter, da viele Teams überwiegend aus Externen bestehen. Bei Firmen mit einem größeren Anteil von Werksverträgen ist dies dem Vernehmen nach eher schwierig, da die berechtigte Angst besteht, sie könnten sich ins Unternehmen einklagen.

Drittens sollte auch jedes Mitglied beliebig viele eigene Gruppen (d. h. Webseiten mit Mitgliedern) anlegen können, sowohl öffentliche als auch geschlossene (privat und geheim). Manche Unternehmen sind mit dieser sehr frühen Entscheidung sehr gut gefahren. Andere sind wohl zurückhaltender und setzen dies erst schrittweise um.

Wenn nun jeder eigene Webseiten anlegen kann, kann man die unterschiedlichsten Strategien beobachten:

- Standard: das vorgeschlagene Default-Layout wird genommen, möglichst wenig geändert. Vorteil: wenig Aufwand, und die Nutzer finden sich bei der Navigation leicht zurecht. Nachteil: langweilig.

- Komplex: möglichst viele Widgets, möglichst viel Information auf der Startseite, gerne auch mit Orgchart ("muss navigierbar sein!"), Mission-Statement, Vision, und mehrfach dem Foto des obersten Managers. Schwierig, wenn die Sicht des Nutzers weniger wichtig ist als das Approval des eigenen Chefs.

- Professionell: ein externer Designer wird beauftragt. Kann in HTML-Spaghetti-Code enden, oder aber auch sehr, sehr gut werden. Leider meist auch teuer, was dem preiswerten Self-Service-Gedanken leider entgegenläuft.

- Kreativ: tja, und hier liegt oft das Problem. Jemand, der noch nie eine Website designt hat, der selbst nicht allzu oft im Web unterwegs ist, geschweige denn mobil mit Smartphone oder iPad, und der jetzt meint, sich selbst verwirklichen zu müssen. Wir helfen natürlich, aber können nicht alle Designuntaten der 90er ("Wir brauchen einen Ticker. Mit Laufband. Und GIFs!") verhindern.

- ein Mix aus all den oben genannten Strategien, wild durcheinandergewürfelt.

Wie würdet Ihr das Thema angehen?
Das nächste Mal mehr dazu.

Symbolbild: Entwurf für ein geplantes Hochhaus in Frankfurt in Kombination mit Bestandsarchitektur 
 

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